Schaltplan
Hier nun das passende Netzteil zu meinem kleinen Röhrenverstärker.
Die Schaltung ist recht einfach und bietet auch keine Besonderheiten. Lediglich der Wert für R1 muss in Abhänigkeit der Spannung an C1 bei Last ermittel werden. An C2 sollte dann eine Spannung von 250V anliegen. Der Wert wird wie folgt ermittelt: R1 = (U_C1 - 250V)/2x(I_a+Ig2).
Ein Beispiel: Bei dem von mir verwendeten Trafo liegt an C1 eine Spannung unter Last von 320V an. Der Strom einer Röhre beträgt an der Anode 36mA sowie 3mA am Gitter2. Da wir ja einen Stereoverstärker haben, wird der Strom mit dem Faktor 2 multipliziert. Also ergibt dies: R1=(320V-250V)/2x(0,036A+0,003A)=897Ohm. Der nächste Wert wäre somit ein 910 Ohm Widerstand.
Als Gleichrichterröhre kommt eine EZ81 zum Einsatz. Der "Röhrengleichrichter" benötigt einen Trafo mit symetrischer Wicklung und Mittelanzapfung sowie eine separate Wicklung für die Heizung der EZ81. Den passenden Netztrafo für diese Schaltung gibt es bei Frag Jan zuerst.
Mit dem Poti R2 wird auf minimalen Brumm durch die Heizung eingestellt. Bei 6,3V Heizung ist der Wert für R2 500 Ohm bei der PCL86 beträgt die Heizspannung ca. 13V. Hier sollte dann ein 1kOhm Poti verwendet werden.
Der Wert von C1 ist bewußt niedrig gewählt. Da laut Datenblatt der EZ81 dieser max. 50uF betragen darf. Ein zu grosser Elko verringert die Lebensdauer der Röhre stark. Sollte an C1 eine nur unwesentlich höhere Betriebsspannung als 250V anliegen, fällt R1 weg und stattdessen kommt eine Drossel von 2-5 Henry Induktivität zum Einsatz.
Sicherheitshinweis: Auch wenn diese Schaltung einfach erscheint, birgt sie dennoch vorallem für Unerfahrene große Gefahren. Röhren arbeiten mit Spannungen von mehreren hundert Volt. Hier besteht Lebensgefahr! Ebenso führen Kondensatoren, auch die im Netzteil des Verstärkers, nach dem Ausschalten weiterhin noch Spannung. Hier muss unbedingt abgewartet werden, bis diese sich vollständig entladen haben. Dieses ist durch mehrmaliges Messen zu überprüfen. Einsteiger sollten sich von fachkundigen Technikern einweisen lassen. Jedoch gilt für jeden: Sicherheitsvorschriften für den Umgang mit Spannungen, die höher sind als die Schutzkleinspannung, müssen zwingend eingehalten werden.
Hier wird anstatt der Gleichrichterröhre EZ81 ein Brückengleichrichter verwendet. Damit kann ein Transformator ohne symmetrische Sekundärwicklung und einfacher Heizspannung verwendet werden. Ebenso kann auf die Gleichrichtung der Spannung für die Heizung verzichtet werden. B1 und C3 werden dann nicht bestückt und die Heizwicklung direkt an die beiden äußeren Bohrungen von B1 gelötet .
Quellennachweis:
Telefunken Werkstatthandbuch
Jogis Röhrenbude: http://www.jogis-roehrenbude.de/